Vielfältiger Lebensraum in Nordfriesland

Schaffung eines vielfältigen Lebensraums in Ockholm, Schleswig-Holstein Neu angelegte Biotoplandschaft in Ockholm/Nordfriesland. Foto: Christian Ostermann. Historie Die Fläche wurde vormals intensiv als Schafweide genutzt. Die Vielfalt der vorkommenden Pflanzenarten war gering, was vor allem an dem sehr schweren Kleiboden und den damit verbundenen Nährstoffbedingungen lag. Schafweide mit geringer Artenvielfalt vor Umsetzung der Aufwertungsmaßnahmen. Foto: Christian Ostermann. Problemdarstellung Generell handelt es sich um einen nassen Standort mit nährstoffreichem Boden, der zusätzlich starken Winden von der Nordsee ausgesetzt ist. Die Vegetation des Standortes bestand vor allem aus wüchsigen Gräsern, die diese Bedingungen besonders gut vertragen. Allerdings verhinderte die geschlossene Grasnarbe und die intensive Beweidung durch Schafe die Ansiedlung neuer Arten und die Schaffung neuer Lebensraumstrukturen. Beschreibung der Maßnahmen Um die Struktur- und Artenvielfalt auf der ehemaligen Schafweide zu fördern wurden zunächst ein Knick (d.h. Wallhecke) und weiterhin mit Hilfe eines Baggers ein Teich angelegt. Zusätzlich wurden Obstbäume zur Schaffung einer Streuobstwiese und Schwarzerlen als Initialgehölze für Gehölzstrukturen gepflanzt. Baggerarbeiten zur Anlage von Knick und Teich. Fotos: Christian Ostermann. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Umstellung der Pflege, Entbuschung Ziellebensraum Amphibienbiotop und Streuobstwiese Größe des Biotops 2,5 ha Umsetzungszeitpunkt seit 2020 Kosten ca. 10.000 Euro Kooperationspartner keine Ort 54.671767, 8.816870 Fertige Biotoplandschaft auf der vormals intensiv genutzten Schafweide. Fotos: Christian Ostermann. Rahmenbedingungen Umsetzung als Privatperson Kontakt Christian Ostermann und Helga Behrens Dorfstr. 124 25842  Langenhorn Tel.: 0157 57147455 E-Mail.: leder@manufaktur-sylt.de

Von |2024-04-02T07:36:48+02:0028. März 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Schmetterlingswiesenverbund Berger Südhang

Schmetterlingswiesenverbund Berger Südhang bei Frankfurt (Main), Hessen Wiese im Schmetterlingswiesenverbund bei Frankfurt/Main nach der Mahd. Foto: John Dippell. Historie Die meisten Wiesenflächen im Projektgebiet wurden in der Vergangenheit intensiv mit Schafen beweidet, an 2 Tagen im Jahr (Frühjahr/Herbst) - ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der vorkommenden Orchideen- und Schmetterlingsarten. Problemdarstellung Intensive Beweidung der artenreichen Wiesen Ende Mai/Anfang Juni führt dazu, dass für die vorkommenden Schmetterlingsarten in der Hauptflugzeit weniger Eiablage-Möglichkeiten und Blütenpflanzen zur Verfügung stehen. Die vorkommenden Orchideenarten können sich dadurch auch nicht generativ vermehren und  kommen deshalb nie zur Samenreife. Beschreibung der Maßnahmen Im Projektgebiet konnten mehrere Flächen erworben und gepachtet werden. Die Bewirtschaftung der vormals Schafweiden wurde zunächst auf Wiese umgestellt. Die Pflege wurde anfangs durch eine späte einschürige Mahd realisiert, welche anschließend auf eine händische Mosaik- bzw. Staffelmahd mit der Sense geändert wurde. Die händische Mahd mit der Sense ist besonders schonend für die Pflanzen und Tiere von Wiesenökosystemen. Foto: John Dippell. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Umstellung der Pflege, Entbuschung Ziellebensraum Orchideenreiche Kalk-(Halb-)Trockenrasen und Wiesen Größe des Biotops 0,5 ha Umsetzungszeitpunkt seit 2020 Kooperationspartner Mainäppelhaus Lohrberg, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Ort 50.154242, 8.771071 Rahmenbedingungen Umsetzung als Privatperson im Rahmen von Projekten des Mainäppelhaus Lohrberg (Pflege gegen Nutzung, Äppelnetz, Biotop-Manager) Kontakt John Dippell Ehrenamtlicher Naturschützer (BUND) Rotlintstr. 36 60316 Frankfurt/Main Tel.: +49 69 635317 E-Mail.: john.dippell@t-online.de

Von |2024-02-02T12:35:18+01:002. Februar 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Sanierung mehrerer grundwassergespeister Amphibien-Tümpel

Sanierung mehrerer grundwassergespeister Amphibien-Tümpel in einer ehemaligen Kiesgrube in Breisach am Rhein Sanierter Amphibien-Tümpel mit neugestaltetem Umfeld. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Historie Die Kiesgrube ist bereits seit sehr langer Zeit stillgelegt. Eine Naturschutzgruppe hat die Pflege der Kiesgrube in den 1980er Jahren übernommen, in den letzten Jahren wurde aber nicht mehr viel gemacht. In den Tümpeln kommen alle in Deutschland lebenden Molcharten vor und ist daher sehr bedeutend für den Artenerhalt der Molche in der Region. Problemdarstellung Die Gewässer waren verschlammt durch Laubeinfall. Die Lebensgrundlage für die Amphibien wurde dadurch mit den Jahren immer schlechter. Außerdem drohte eine Verlandung der Tümpel. Der Aufwuchs der Vegetation (vor allem Weiden) war sehr groß und der schwindende Lichteinfall wirkte sich ungünstig auf die Lebenszyklen im Tümpel aus. Baggerarbeiten zur Sanierung der verschlammten Tümpel. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Beschreibung der Maßnahmen Im Januar 2023 wurden die Gewässer mit einem Bagger unter fachkundiger Aufsicht entschlammt. Es sollte dazu dienen, die Lebensgrundlage der Molche zu verbessern. Zusätzlich haben wir Bäume um das Gewässer gefällt um die Lichtverhältnisse zu verbessern. Um das Gewässer herum wurden Totholzhaufen angelegt und Steinhaufen gebaut. Das Ufer wird regelmäßig gepflegt, damit es nicht mit Brombeere zuwuchert. Die neu angelegten Totholz- und Steinhaufen an den Tümpeln sind ein guter Unterschlupf und helfen Amphibien auch bei der Überwinterung. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Tümpel-Entschlammung, Uferpflege, Baumfällungen Ziellebensraum Amphibien-Tümpel Größe des Biotops 0,9 ha Umsetzungszeitpunkt Januar 2023 Kooperationspartner NABU Breisach-Westlicher Tuniberg, Landschaftserhaltungsverband, Die Flur & Feldwacht Ort Auf Nachfrage Rahmenbedingungen Als NABU-Ortsgruppe (NABU Breisach-Westlicher Tuniberg) in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband und der Flur & Feldwacht. Kontakt Daniel Klein Sprecher der Ortsgruppe des NABU Breisach-Westlicher Tuniberg Hohweg 25 79206 Breisach Tel.: +49 766 897 709769 E-Mail.: info@NABU-breisach.de

Von |2024-02-01T11:43:30+01:001. Februar 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Patzig

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent Mönchsoll Patzig nach Umsetzung der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Historie Das Mönchsoll befindet sich am Rande der Rügener Gemeinde Patzig und liegt an einer beliebten Spazier- und Wanderroute in Richtung der nahegelegenen Hügelgräber. Die große Wiese auf der anderen Seite der Straße wird als Bolzplatz genutzt, direkt dahinter liegt die DRK Förderschule. Wie wenig Wertschätzung dem Gewässer bislang entgegen gebracht wurde, sieht man an den vielen Müllablagerungen am Ufer und im Wasser. Problemdarstellung Auch wenn das Gewässer selbst in einem recht guten Zustand ist, so sah es im Umfeld ganz anders aus. Die alten Kopfweiden am Ufer wurden schon seit Jahrzehnten nicht mehr gepflegt, was nicht nur im Hinblick auf Schattenwurf und Laubeintrag ins Gewässer ein Problem darstellte, sondern auch die alten Bäume selbst gefährdete. Denn unter der zunehmenden Last der Kronen drohten die „Köpfe“ der Weiden auseinander zu brechen, zum Teil war das sogar bereits passiert. Was dazu führen kann, dass der gesamte Baum auseinanderbricht und schlussendlich droht, verloren zu gehen. Dabei handelt es sich bei den höhlenreichen Altbäumen um äußerst wertvolle Habitatelemente. Denn in den Höhlungen im Stamm bieten sich Nist- und Schlafplätze für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse und im alten Holz finden zahlreiche Insekten Nahrung und Lebensraum. Die Grünflächen auf der anderen Straßenseite waren ebenfalls in keinem guten Zustand. In der Gehölzfläche an der Straße waren viele der heimischen Zitter-Pappeln bereits abgestorben oder zumindest durch eine unbekannte Krankheit stark geschwächt. Die angrenzende Wiesenfläche drohte von Brombeere völlig überwuchert zu werden, weshalb diese mit intensiver Pflege in Schach gehalten werden musste. Mönchsoll Patzig vor Beginn der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Beschreibung der Maßnahme Um das Biotop wieder in einen Lebensraum und einen wertvollen Trittstein im Biotopverbund auf der Insel Rügen zu verwandeln und zugleich die Wertschätzung der Anwohner:innen und Besucher:innen für dieses Stück Natur vor der eigenen Haustür wiederherzustellen, wurden in mehreren Schritten Maßnahmen umgesetzt. Den Grundstein legten Rodungs- und Gehölzpflegearbeiten im Februar 2022, bei welchen nichtheimische und kranke Gehölze entfernt wurden.  Dabei handelte es sich um Fichten sowie die kranken Zitter-Pappeln, welche stark geschädigt und zum Teil bereits abgängig waren. Die stark wuchernden Brombeeren wurden entfernt, sodass Platz für eine Streuobstwiese gewonnen wurde. Die alten Kopfweiden entlang der Ufer erhielten einen fachgerechten Schnitt und wurden wieder „auf Kopf gesetzt“, um ein weiteres Auseinanderbrechen durch zu große Lasten zu verhindern. Durch die Arbeiten wurden Laubeinträge und Schattenwurf auf das Gewässer reduziert. Im Oktober und November 2022 erfolgten dann die weiteren Maßnahmen zur naturnahen Umfeldgestaltung. Zur gezielten Besucherlenkung wurden Wege aus Schotterrasen angelegt, die es den Menschen ermöglicht, abseits der Straße zum Mönchsoll zu gelangen. Es wurden rund 1.265 m² Blühwiese (mit Oberbodenaustausch und Ansaat mit zertifiziertem Regio-Saatgut) und auf ca. 390 m² Pflanzungen aus u.a. Wild-Apfel und -Birne, Weißdorn, Hasel, Schlehe, Wild-Rosen und Johannisbeeren angelegt. Teil der Pflanzungen waren auch Alleebäume (Winter-Linden und Silber-Weiden in Kopfform) an der Straße als Ersatzpflanzungen für die im Februar gerodeten Bäume. Schüler:innen schmücken während der [...]

Von |2023-11-23T09:06:21+01:0023. November 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent Dorfteich Trent nach Umsetzung der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Historie Der Dorfteich Trent befindet sich im Zentrum der Rügener Gemeinde Trent und war schon immer ein Treffpunkt für die Menschen im Dorf. Auf der Wiese im Norden des Teiches finden immer wieder kleine Veranstaltungen der Dorfgemeinde statt, wie etwa Pflanzentauschbörsen oder Kuchenbasare. Früher spielten die Kinder noch am Wasser und holten „Entenflott“ (Wasserlinsen) vom Teich, um damit Zuhause die Gänse zu füttern. Aufgrund der Löschteichnutzung wurde ein umlaufender Zaun errichtet, sodass das Gewässer nicht mehr zugänglich war und mit wachsender Sukzession am Ufer auch bald nicht mehr sichtbar. Problemdarstellung Auch wenn kaum zu sehen, so war der Teich doch deutlich zu riechen. Durch eine langjährige Geflügelhaltung am Teich und einen stark überalterten Baumbestand aus nichtheimischen Hybrid-Pappeln und kranken Eschen (Eschentriebsterben), wurden über viele Jahre enorm viele Nährstoffe in den Teich eingebracht. Der Baumbestand an der Südseite sorgte zudem für eine starke Beschattung. Unter diesen Bedingungen bildete sich am Grund des Gewässers eine stellenweise mehr als einen Meter mächtige Schlammschicht, die durch starke Fäulnisprozesse nicht nur für den unangenehmen Geruch sorgte, sondern auch den Sauerstoff im Teich aufzehrte und lebensfeindliche Bedingungen für Flora und Fauna schuf. Im Umfeld sah es kaum besser aus: straff in Form geschnittene Heckenelemente und penibel gemähter Rasen boten nur wenig Lebensraumqualität oder Nahrungsquellen für heimische Tierarten. Dorfteich Trent vor Beginn der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Beschreibung der Maßnahme Um das Biotop wieder in einen Lebensraum und einen wertvollen Trittstein im Biotopverbund auf der Insel Rügen zu verwandeln und zugleich dieses Stück Natur vor der eigenen Haustür wieder für die Anwohner:innen und Besucher:innen sichtbar zu machen, wurden in mehreren Schritten Maßnahmen umgesetzt. Den Grundstein legten Rodungs- und Gehölzpflegearbeiten im Februar 2022, bei welchen nichtheimische und kranke Gehölze entfernt wurden.  Dabei handelte es sich um Hybrid-Pappeln, Fichten und Lebensbäume sowie vom Eschentriebsterben stark geschädigte und abgängige Eschen. Auch die überalterten und in strenge Form geschnittenen Hecken wurden entfernt. Die alten Kopfweiden erhielten einen fachgerechten Schnitt und wurden wieder „auf Kopf gesetzt“, um ein weiteres Auseinanderbrechen durch zu große Lasten zu verhindern. Durch die Arbeiten wurden Laubeinträge und Schattenwurf auf das Gewässer reduziert und zugleich Platz für Pflanzungen aus heimischen Straucharten mit hohem ökologischem Wert geschaffen. Seit August 2021 wird der Teich mit dem DRAUSY-System (Kompressor mit patentiertem Systemschlauch) belüftet, was bis Juli 2023 bereits nachweislich zur Reduktion der Schlammschicht am Grund des Gewässers und zur Verbesserung der Wasserqualität führte. Es handelt sich um ein Pilotprojekt zum Erproben der Wirksamkeit der Maßnahme, weshalb jährliche Untersuchungen der Schlammschicht und des Wasserkörpers durchgeführt wurden. Da bei der Untersuchung im Juli 2023 noch immer sehr hohe Phosphor-Werte festgestellt wurden, wird im Winter 2023 eine Nährstofffällung durchgeführt, die den überschüssigen Phosphor bindet und somit das Wachstum von Algen und Wasserlinsen künftig verringert. Durch die bessere Besonnung des Grundes werden sich die Wachstumsbedingungen für submerse Makrophyten, also die dringend benötigten, Sauerstoff produzierenden Unterwasserpflanzen, verbessern, wodurch sich der Teich [...]

Von |2023-11-23T08:57:09+01:0023. November 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Gingst

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Gingst Dorfteich Gingst nach Umsetzung der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Historie Der Dorfteich Gingst (Wehnerteich) befindet sich im Zentrum der Rügener Gemeinde Gingst und war früher ein Treffpunkt für die Menschen im Dorf. Historische Aufnahmen des Teiches zeigen eine große Wasserfläche mit angrenzenden Wiesenflächen, die nördlich gelegene kommunale Straße wird von einer alten Allee begleitet. Ein starker Kontrast zu dem Bild, welches sich zu Beginn des Projektes bot. Denn im Laufe der Jahre wurde in das Gewässer und dessen Umfeld eingegriffen: die Fläche sowohl des Gewässers als auch des Umfeldes wurde stark reduziert, der Altbaumbestand fehlt heute und aufgrund der Nutzung als Löschteich wurde entlang der Straße ein Zaun errichtet. Dorfteich Gingst vor Beginn der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Problemdarstellung In der Konkurrenz um Flächen musste die Natur gegenüber Wohnraum oder Landwirtschaft häufig zurücktreten. Besonders Siedlungsgrün ging im Zuge von Nachverdichtung zur Wohnraumgewinnung verloren und durch intensive Pflege und Verwendung nichtheimischer Pflanzenarten wurde die Lebensraumqualität stark reduziert. Ein Schicksal, welches auch dem Wehnerteich zuteilwurde. Zu Beginn des InselBiotope-Projektes war das Biotop durch Arten- und Strukturarmut gekennzeichnet. Es fanden sich kurz gemähter Rasen, welcher weder als Nahrungsgrundlage noch als Lebensraum dienen konnte und immergrüne, nichtheimische Gehölze, welche kaum ökologischen Wert hatten und für starke Verschattung sorgten. Aufgrund des Zauns war das Gewässer auch für den Menschen zur Naherholung nicht nutzbar und im Dorfbild regelrecht unsichtbar. Beschreibung der Maßnahme Steg am Dorfteich Gingst. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Um das Biotop wieder in einen Lebensraum und einen wertvollen Trittstein im Biotopverbund auf der Insel Rügen zu verwandeln und zugleich dieses Stück Natur vor der eigenen Haustür wieder für die Anwohner:innen und Besucher:innen sichtbar zu machen, wurden in mehreren Schritten Maßnahmen umgesetzt. Den Grundstein legten Rodungsarbeiten im Januar 2022, bei welchen die nichtheimischen Gehölze entfernt wurden. Dabei handelte es sich maßgeblich um Fichten, welche zum Teil auch schon an Vitalität eingebüßt hatten. Dadurch wurde der Schattenwurf auf das Gewässer reduziert und zugleich Platz für Pflanzungen aus heimischen Straucharten mit hohem ökologischem Wert geschaffen. Im März 2022 folgte das Einbringen von Effektiven Mikroorganismen zur Reduktion der Schlammschicht am Grund des Gewässers und zur Verbesserung der Wasserqualität. Es handelt sich um ein Pilotprojekt zum Erproben der Wirksamkeit der Maßnahme, weshalb noch bis nach Projektende ein Monitoring zur Untersuchung der weiteren Entwicklung des Gewässers läuft. Außerdem wurde in einem etwas störungsärmeren Bereich eine zehn Meter lange Benjeshecke als Rückzugsraum für verschiedenste Tierarten angelegt. Um das Biotop teilweise für Anwohner:innen und Besucher:innen zugänglich zu machen und dem starken Wunsch der Gemeinde nach einem Rundweg entgegen zu kommen, wurde im Mai 2022 ein Steg an der Engstelle im Westen des Gewässers angelegt. Hier kann man nicht nur wunderbar das Gewässer beobachten, sondern auch interessante Infos über den Lebenszyklus von Libellen nachlesen, welcher auf mehreren kleinen Klapptafeln am Geländer des Stegs dargestellt ist. Im August und September 2022 erfolgten dann die weiteren Maßnahmen zur naturnahen Umfeldgestaltung. Der Steg wurde durch einen Schotterrasenweg ergänzt, sodass [...]

Von |2023-11-17T10:33:50+01:0017. November 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Aufbau der Biodiversitätsregion Ostsachsen

Aufwertung von Grünland durch Streuobstbäume in Ostsachsen Streuobstwiesen werten die Kulturlandschaft auf und bieten vielen Arten Rückzugsräume. Foto: IBZ St. Marienthal. Historie Bisher war die Fläche in landwirtschaftlicher Grünlandnutzung mit einer kleinen Bestandspflanzung von Obstbäumen. Problemdarstellung Zur Aufwertung des Grünlandes mit wenigen Obstbäumen wurden kulturhistorisch bedeutsame Obstgehölze zur Herstellung einer Streuobstwiese gepflanzt. Naturschutz ist häufig auf freiwillige Helfer:innen angewiesen (links). Obstbäume aus Baumschulen brauchen nach der Einpflanzung für einen gelungenen Start Stützpfosten (mitte). Birnenbäume sind eine gute Bienenweide mit wenig Ansprüchen (rechts). Foto: IBZ St. Marienthal. Beschreibung der Maßnahmen Im Herbst 2022 wurden 36 Obstbäume auf dem bestehenden Grünland gepflanzt. Diese ergänzen die bestehende Obstgruppe und schaffen ein wertvolles Streuobstwiesenbiotop. In Verbindung mit der extensiven Bewirtschaftung des Grünlandes und der angrenzenden Hecken- und Waldstruktur wird durch die weitere Entwicklung und Pflege ein wertvoller Lebensraum entstehen. Ebenfalls ist für die Zukunft geplant ein "Grünes Klassenzimmer" für Umweltbildungsangebote (Kindergarten, Schulen) zu errichten. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp: Anlage und Pflege einer Streuobstwiese Ziellebensraum: Streuobstwiese Größe des Biotops: 1,0 ha Umsetzungszeitpunkt: 2022 Kooperationspartner: Gemeinde Jonsdorf Ort: Sachsen/Jonsdorf/02796 Rahmenbedingungen Unter großer Hilfe der sehr aktiven Dorfgemeinschaft und weiteren freiwilligen Helfern aus dem Naturpark Zittauer Gebirge konnten über 30 Personen zum Gelingen der Pflanzung beitragen. Kontakt IBZ St. Marienthal Herr Georg Salditt St. Marienthal 10 02899 Ostritz E-Mail: salditt@ibz-marienthal.de Tel.:+49 3582377232

Von |2023-07-14T12:21:25+02:0014. Juli 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Aufbau der Biodiversitätsregion Ostsachsen

Aufbau der Biodiversitätsregion Ostsachsen Streuobstwiesen werten die Kulturlandschaft auf und bieten vielen Arten Rückzugsräume. Foto: IBZ St. Marienthal. Historie Über viele Jahrzehnte wurde die Fläche intensiv, ackerbaulich genutzt. Das heißt die Flächen wurden gedüngt und mit Pestiziden behandelt. Hinzu kam die Hanglage der Fläche, welche zu erhöhtem Erosionsereignissen führten. Eine Erhaltung und Entwicklung von wertvollen Lebensräumen und Artengemeinschaften war somit nicht möglich. Problemdarstellung Die vielen biologischen und naturräumlichen Defizite sollten mit der Anlage einer extensiv bewirtschafteten Streuobstwiese und umliegender naturnaher Hecke aufgewertet werden. Besonderheit bei der Fläche ist ebenfalls der Gedanke, alte kulturhistorisch bedeutsame Obstsorten zu sammeln und auf der Fläche anzubauen. So konnten mittlerweile über 200 verschiedene Sorten (Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Quitten, Walnüsse) gesammelt werden. Viele Arten des Offenlandes haben mit dem sogenannten "Ernteschock" Probleme. Hecken (links) bieten vielen Arten einen konstanten Unterschlupf und fördern dadurch die Artenvielfalt. Maschendraht schützt den noch jungen Obstbaum vor Beschädigungen (rechts). Foto: IBZ St. Marienthal. Beschreibung der Maßnahmen Schon im Jahr 2006 legte die Oberlausitz-Stiftung die Streuobstwiese an. Im darauffolgenden Jahr wurde die naturnahe Hecke um die Fläche gepflanzt. Das angelegte Grünland der Streuobstwiese wird seitdem extensiv und insektengerecht bewirtschaftet. Weitere besondere Biotopstrukturen und Aktivitäten auf der Fläche wurden 2019 mit dem Setzen von ca. 2.000 Frühlingsblühern und der Anbringung zahlreicher Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten fortgeführt. Im Jahr 2022 wurden 100 Obstbäume nachgepflanzt und weitere 200 Bäume gepflegt. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp: Anlage und Pflege von Streuobstwiesen/Hecken Ziellebensraum: extensiv bewirtschaftete Streuobstwiese mit umlaufender Hecke Größe des Biotops: 2,5 ha Umsetzungszeitpunkt: 2022 Kooperationspartner: Oberlausitz-Stiftung Kosten: 8.000€ Ort: Sachsen, Ostritz OT Leuba, 02899 Rahmenbedingungen Im Rahmen des Engagements der Oberlausitz-Stiftung mit einigen Freiwilligen wurde die Maßnahme umgesetzt. Kontakt IBZ St. Marienthal Herr Georg Salditt St. Marienthal 10 02899 Ostritz E-Mail: salditt@ibz-marienthal.de Tel.:+49 3582377232

Von |2023-07-14T10:42:02+02:0014. Juli 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Exploratorium Lebendiges Wittental

Exploratorium Lebendiges Wittental, Baden-Württemberg Durch neugeschaffene Strukturen wurde der Garten der Villa Wittental ökologisch aufgewertet. Foto: Isabel Zimmermann. Historie Das Projekt "Exploratorium Lebendiges Wittental" wurde 2021 durch Studierende und der Professur für Forstentomologie und Waldschutz ins Leben gerufen. Hierfür wurden auf dem Gelände der Professur in Stegen-Wittental, 8 km östlich von Freiburg im Breisgau, verschiedene Biotope zur Förderung von Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien angelegt. Außerdem wurde in einem der Gewächshäuser ein Studierendenlabor speziell für die Vermittlung von Artenwissen eingerichtet. Die Professur für Forstentomologie und Waldschutz der Universität Freiburg hat ihren Sitz in der Villa Wittental im Dreisamtal. Zur Villa gehören insgesamt ca. 1,6 ha unbewirtschaftete Waldfläche und ein parkähnlicher Garten mit viel altem Baumbestand. Bisher hatte der Garten aufgrund der hauptsächlichen Nutzung als Ziergarten wenig ökologischen Wert. Die Waldflächen und Gewächshäuser werden hauptsächlich für die Forschung an waldbewohnende Insekten genutzt. Daher entstand die Idee, auf den vorhandenen Fläche einen Mehrwert für unsere heimische Flora und Fauna zu schaffen. Mit Blick auf den Schwarzwald lassen sich am Gartenteich und am Erdhügel zahlreiche Insekten-Arten beobachten. Foto: Isabel Zimmermann. Problemdarstellung Der Biodiversitätsverlust ist eine Entwicklung, die nicht nur junge Menschen beunruhigt. Gleichzeitig gibt es immer weniger Personen, die Tier-, Pilz- oder Pflanzenarten bestimmen können. Das Interesse der Studierenden an dem Thema ist zwar groß, allerdings ist Artenkenntnis im üblichen Lehrplan schwierig zu vermitteln, da sehr viel eigenständiges Training im freien Gelände dafür notwendig ist. Die Realität der meisten Studierenden, insbesondere der Grundstudiengänge, sieht allerdings anders aus und führt häufig dazu, dass sie sich unsicher fühlen und die Theorie der oft komplexen Studieninhalte nicht anwenden können. Genau dort greift nun das Projekt „Exploratorium Lebendiges Wittental“, um dem Verschwinden sowohl der Arten und also auch des Artenwissens entgegenzuwirken. Im Wintersemester 2020/21 hat der Leiter der Professur, Professor Dr. Peter Biedermann Studierende angeregt, eigenständige Projektideen im Naturschutz zu entwickeln und möglichst auch aktiv umzusetzen. Die Studierenden setzten sich zum Ziel, gemeinsam die Artenvielfalt fördern, selbst dabei praktische Erfahrung in der Naturschutzarbeit sammeln, Artenkenntnisse vermitteln und Mitstudierenden sowie anderen Interessierten zeigen, wie viel man bereits auf recht kleiner Fläche für die Artenvielfalt tun kann. Die natürliche Quelle wurde um kleine Tümpel ergänzt, hier fühlen sich unsere Feuersalamander besonders wohl. Foto: Isabel Zimmermann. Beschreibung der Maßnahmen Gemeinsam haben die Studierenden mehrere Tonnen Sand und Steine organisiert, einen Bagger für Grabungsarbeiten, riesige Baumstämme etc. und damit große Biotope wie mehrere Quellbiotope, einen Gartenteich, eine Käferburg aus Totholz, ein Sandarium für Eidechsen, einen Wildbienenhügel und mehrere Blühinseln umgesetzt. Zusätzlich wurden zu den mehr als 40 bestehenden Nistkästen weitere speziell für Fledermäuse, sowie Wald- und Steinkauz angebracht. Außerdem wurden mehr als 70 heimische Baum- und Straucharten und weitere Blühflächen angepflanzt, um blütenbesuchende Insekten und fruchtfressende Vögel zu fördern. Für die neu gepflanzten Streuobstwiese soll ein insektenfreundliches Mahdkonzept dazu führen, dass sich wieder mehr Insekten- und Pflanzenarten ansiedeln können. Im Jahr 2023 wurden weitere Nistkästen für Hummeln und Wildbienen aufgebaut. Um die umgesetzten Projektmaßnahmen an Außenstehende zu vermitteln, wurden Schautafeln zu [...]

Von |2023-06-06T11:01:01+02:0030. Mai 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Gewässeranlage und -optimierung in Ringe bei Emlichheim

Gewässeranlage und -optimierung in Ringe bei Emlichheim Freigeschnittene Blänke. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Historie In Ringe bei Emlichheim liegen mehrere extensiv genutzte Grünlandflächen, die sich im Eigentum der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim und des Landkreises Grafschaft Bentheim befinden. Auf zwei dieser Flächen wurde vor einigen Jahren jeweils eine ca. 1000 m² große Blänke angelegt, die sowohl Wiesenvögeln als auch Amphibien und Insekten als Lebensraum dienen sollte. Im Laufe der Zeit siedelten sich jedoch Schilf und andere wuchskräftige Gräser in den Blänken an, so dass sie immer weiter zuwuchsen. Es bildete sich eine dicke Schlamm- und Vegetationsschicht bis schließlich keine offene Wasserfläche mehr vorhanden war und die einstigen Blänken fast komplett verlandet waren. Der Nutzen als Lebensraum konnte so nicht mehr erfüllt werden. Problemdarstellung Die Blänken liegen im Überschwemmungsgebiet der Vechte. Früher konnte der Fluss natürlich fließen; Hochwasser überflutete häufig die ganze Aue und Lebensräume wie Blänken oder Kleingewässer entwickelten sich ständig dynamisch. Heute ist die Vechte jedoch so ausgebaut, dass Überschwemmungen nur noch selten vorkommen. Tiere und Pflanzen, die auf sich immer wieder verändernde Lebensräume angewiesen sind, leiden unter diesem Zustand. Um die natürliche Dynamik der Auenlandschaft nachzuempfinden und die Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen wieder zu verbessern, wurden die vorhandenen Blänken revitalisiert und zudem zwei neue Gewässer, eine Blänke sowie ein Kleingewässer, geschaffen. Beschreibung der Maßnahme Blänken sind geeignete Laichgewässer für die Knoblauchkröte. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Die Gewässerbauarbeiten wurden Anfang März 2022 durchgeführt. Aufgrund der feuchten Bodenverhältnisse im Frühjahr mussten die Zuwege über die Grünlandflächen mit Stahlplatten ausgelegt werden, damit Bodenmaterial und Schlamm sicher abtransportiert werden konnten, ohne dass die Baustellenfahrzeuge einsanken oder das Grünland beschädigt wurde. Sowohl für die Entschlammung als auch für die Herstellung der Gewässer kamen Bagger und Dumper zum Einsatz. Die zugewachsenen Blänken wurden mithilfe des Baggers entschlammt, indem die vorhandene Vegetation mitsamt einer ca. 20 cm dicken Schlammschicht am Gewässerboden und -ufer abgetragen wurde. Blänken dienen dem Kiebitz als Nahrungshabitat. Foto:Theo Israel. Für die Herstellung der 1.250 m² großen Blänke wurden ca. 800 m³ Boden so ausgehoben, dass eine flache Mulde mit einer maximalen Tiefe von 1,4 m und flach auslaufenden Uferböschungen entstand. Das neue Kleingewässer wurde indes auf einer Fläche von 400 m² mit einer maximalen Tiefe von 2,5 m und steileren Uferböschungen angelegt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden die Gewässersaumbereiche mit Regio-Saatgut eingesät. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp: Anlage und Optimierung von Blänken und Kleingewässern Ziellebensraum: naturnahe Blänke und Kleingewässer Größe des Biotops: 1.250 m² (Blänke), 400 m² (Kleingewässer), 1.100 und 1.075 m² (optimierte Blänken) Umsetzungszeitpunkt: März 2023 Genehmigungen: Wasserrechtliche Genehmigung, Abstimmung mit der Bodenbehörde für die Anlage von Gewässern Kosten: ca. 30.000€ Ort: Ringe, Samtgemeinde Emlichheim, Landkreis Grafschaft Bentheim, Niedersachsen Rahmenbedingungen Die Anlage einer Blänke und eines Kleingewässers sowie die Optimierung zweier Blänken in Ringe bei Emlichheim erfolgte durch die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Die Maßnahme fand im Rahmen des Projekts „BioGraf - Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal“ statt, welches Teil des Biotopverbund-Projekts „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund ist und über das [...]

Von |2023-05-22T08:16:04+02:0015. Mai 2023|Steckbrief|0 Kommentare
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