Exploratorium Lebendiges Wittental
Exploratorium Lebendiges Wittental, Baden-Württemberg Foto: Isabel Zimmermann. Historie Das Projekt "Exploratorium Lebendiges Wittental" wurde 2021 durch Studierende und der Professur für Forstentomologie und Waldschutz ins Leben gerufen. Hierfür wurden auf dem Gelände der Professur in Stegen-Wittental, 8 km östlich von Freiburg im Breisgau, verschiedene Biotope zur Förderung von Insekten, Vögel, Amphibien und Reptilien angelegt. Außerdem wurde in einem der Gewächshäuser ein Studierendenlabor speziell für die Vermittlung von Artenwissen eingerichtet. Die Professur für Forstentomologie und Waldschutz der Universität Freiburg hat ihren Sitz in der Villa Wittental im Dreisamtal. Zur Villa gehören insgesamt ca. 1,6 ha unbewirtschaftete Waldfläche und ein parkähnlicher Garten mit viel altem Baumbestand. Bisher hatte der Garten aufgrund der hauptsächlichen Nutzung als Ziergarten wenig ökologischen Wert. Die Waldflächen und Gewächshäuser werden hauptsächlich für die Forschung an waldbewohnende Insekten genutzt. Daher entstand die Idee, auf den vorhandenen Fläche einen Mehrwert für unsere heimische Flora und Fauna zu schaffen. Foto: Isabel Zimmermann. Problemdarstellung Der Biodiversitätsverlust ist eine Entwicklung, die nicht nur junge Menschen beunruhigt. Gleichzeitig gibt es immer weniger Personen, die Tier-, Pilz- oder Pflanzenarten bestimmen können. Das Interesse der Studierenden an dem Thema ist zwar groß, allerdings ist Artenkenntnis im üblichen Lehrplan schwierig zu vermitteln, da sehr viel eigenständiges Training im freien Gelände dafür notwendig ist. Die Realität der meisten Studierenden, insbesondere der Grundstudiengänge, sieht allerdings anders aus und führt häufig dazu, dass sie sich unsicher fühlen und die Theorie der oft komplexen Studieninhalte nicht anwenden können. Genau dort greift nun das Projekt „Exploratorium Lebendiges Wittental“, um dem Verschwinden sowohl der Arten und also auch des Artenwissens entgegenzuwirken. Im Wintersemester 2020/21 hat der Leiter der Professur, Professor Dr. Peter Biedermann Studierende angeregt, eigenständige Projektideen im Naturschutz zu entwickeln und möglichst auch aktiv umzusetzen. Die Studierenden setzten sich zum Ziel, gemeinsam die Artenvielfalt fördern, selbst dabei praktische Erfahrung in der Naturschutzarbeit sammeln, Artenkenntnisse vermitteln und Mitstudierenden sowie anderen Interessierten zeigen, wie viel man bereits auf recht kleiner Fläche für die Artenvielfalt tun kann. Foto: Isabel Zimmermann. Beschreibung der Maßnahmen Gemeinsam haben die Studierenden mehrere Tonnen Sand und Steine organisiert, einen Bagger für Grabungsarbeiten, riesige Baumstämme etc. und damit große Biotope wie mehrere Quellbiotope, einen Gartenteich, eine Käferburg aus Totholz, ein Sandarium für Eidechsen, einen Wildbienenhügel und mehrere Blühinseln umgesetzt. Zusätzlich wurden zu den mehr als 40 bestehenden Nistkästen weitere speziell für Fledermäuse, sowie Wald- und Steinkauz angebracht. Außerdem wurden mehr als 70 heimische Baum- und Straucharten und weitere Blühflächen angepflanzt, um blütenbesuchende Insekten und fruchtfressende Vögel zu fördern. Für die neu gepflanzten Streuobstwiese soll ein insektenfreundliches Mahdkonzept dazu führen, dass sich wieder mehr Insekten- und Pflanzenarten ansiedeln können. Im Jahr 2023 wurden weitere Nistkästen für Hummeln und Wildbienen aufgebaut. Um die umgesetzten Projektmaßnahmen an Außenstehende zu vermitteln, wurden Schautafeln zu den eingerichteten Biotopen auf dem Gelände installiert. Bereits von Beginn an hatte man auch die wissenschaftliche Seite im Blick und viele Maßnahmen wurden im Rahmen von Studierendenprojekten auf ihre Effektivität überprüft. Besonders die Anlage der Kleingewässer erwies sich als effektiv: innerhalb [...]