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Über Katharina Wolf

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Vielfältiger Lebensraum in Nordfriesland

Schaffung eines vielfältigen Lebensraums in Ockholm, Schleswig-Holstein Neu angelegte Biotoplandschaft in Ockholm/Nordfriesland. Foto: Christian Ostermann. Historie Die Fläche wurde vormals intensiv als Schafweide genutzt. Die Vielfalt der vorkommenden Pflanzenarten war gering, was vor allem an dem sehr schweren Kleiboden und den damit verbundenen Nährstoffbedingungen lag. Schafweide mit geringer Artenvielfalt vor Umsetzung der Aufwertungsmaßnahmen. Foto: Christian Ostermann. Problemdarstellung Generell handelt es sich um einen nassen Standort mit nährstoffreichem Boden, der zusätzlich starken Winden von der Nordsee ausgesetzt ist. Die Vegetation des Standortes bestand vor allem aus wüchsigen Gräsern, die diese Bedingungen besonders gut vertragen. Allerdings verhinderte die geschlossene Grasnarbe und die intensive Beweidung durch Schafe die Ansiedlung neuer Arten und die Schaffung neuer Lebensraumstrukturen. Beschreibung der Maßnahmen Um die Struktur- und Artenvielfalt auf der ehemaligen Schafweide zu fördern wurden zunächst ein Knick (d.h. Wallhecke) und weiterhin mit Hilfe eines Baggers ein Teich angelegt. Zusätzlich wurden Obstbäume zur Schaffung einer Streuobstwiese und Schwarzerlen als Initialgehölze für Gehölzstrukturen gepflanzt. Baggerarbeiten zur Anlage von Knick und Teich. Fotos: Christian Ostermann. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Umstellung der Pflege, Entbuschung Ziellebensraum Amphibienbiotop und Streuobstwiese Größe des Biotops 2,5 ha Umsetzungszeitpunkt seit 2020 Kosten ca. 45.000 Euro Kooperationspartner keine Ort 54.671767, 8.816870 Fertige Biotoplandschaft auf der vormals intensiv genutzten Schafweide. Fotos: Christian Ostermann. Rahmenbedingungen Umsetzung als Privatperson Kontakt Christian Ostermann Dorfstr. 124 25842  Langenhorn Tel.: 0157 57147455 E-Mail.: leder@manufaktur-sylt.de

Von |2024-03-28T09:44:11+01:0028. März 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Schmetterlingswiesenverbund Berger Südhang

Schmetterlingswiesenverbund Berger Südhang bei Frankfurt (Main), Hessen Wiese im Schmetterlingswiesenverbund bei Frankfurt/Main nach der Mahd. Foto: John Dippell. Historie Die meisten Wiesenflächen im Projektgebiet wurden in der Vergangenheit intensiv mit Schafen beweidet, an 2 Tagen im Jahr (Frühjahr/Herbst) - ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der vorkommenden Orchideen- und Schmetterlingsarten. Problemdarstellung Intensive Beweidung der artenreichen Wiesen Ende Mai/Anfang Juni führt dazu, dass für die vorkommenden Schmetterlingsarten in der Hauptflugzeit weniger Eiablage-Möglichkeiten und Blütenpflanzen zur Verfügung stehen. Die vorkommenden Orchideenarten können sich dadurch auch nicht generativ vermehren und  kommen deshalb nie zur Samenreife. Beschreibung der Maßnahmen Im Projektgebiet konnten mehrere Flächen erworben und gepachtet werden. Die Bewirtschaftung der vormals Schafweiden wurde zunächst auf Wiese umgestellt. Die Pflege wurde anfangs durch eine späte einschürige Mahd realisiert, welche anschließend auf eine händische Mosaik- bzw. Staffelmahd mit der Sense geändert wurde. Die händische Mahd mit der Sense ist besonders schonend für die Pflanzen und Tiere von Wiesenökosystemen. Foto: John Dippell. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Umstellung der Pflege, Entbuschung Ziellebensraum Orchideenreiche Kalk-(Halb-)Trockenrasen und Wiesen Größe des Biotops 0,5 ha Umsetzungszeitpunkt seit 2020 Kooperationspartner Mainäppelhaus Lohrberg, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung Ort 50.154242, 8.771071 Rahmenbedingungen Umsetzung als Privatperson im Rahmen von Projekten des Mainäppelhaus Lohrberg (Pflege gegen Nutzung, Äppelnetz, Biotop-Manager) Kontakt John Dippell Ehrenamtlicher Naturschützer (BUND) Rotlintstr. 36 60316 Frankfurt/Main Tel.: +49 69 635317 E-Mail.: john.dippell@t-online.de

Von |2024-02-02T12:35:18+01:002. Februar 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Sanierung mehrerer grundwassergespeister Amphibien-Tümpel

Sanierung mehrerer grundwassergespeister Amphibien-Tümpel in einer ehemaligen Kiesgrube in Breisach am Rhein Sanierter Amphibien-Tümpel mit neugestaltetem Umfeld. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Historie Die Kiesgrube ist bereits seit sehr langer Zeit stillgelegt. Eine Naturschutzgruppe hat die Pflege der Kiesgrube in den 1980er Jahren übernommen, in den letzten Jahren wurde aber nicht mehr viel gemacht. In den Tümpeln kommen alle in Deutschland lebenden Molcharten vor und ist daher sehr bedeutend für den Artenerhalt der Molche in der Region. Problemdarstellung Die Gewässer waren verschlammt durch Laubeinfall. Die Lebensgrundlage für die Amphibien wurde dadurch mit den Jahren immer schlechter. Außerdem drohte eine Verlandung der Tümpel. Der Aufwuchs der Vegetation (vor allem Weiden) war sehr groß und der schwindende Lichteinfall wirkte sich ungünstig auf die Lebenszyklen im Tümpel aus. Baggerarbeiten zur Sanierung der verschlammten Tümpel. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Beschreibung der Maßnahmen Im Januar 2023 wurden die Gewässer mit einem Bagger unter fachkundiger Aufsicht entschlammt. Es sollte dazu dienen, die Lebensgrundlage der Molche zu verbessern. Zusätzlich haben wir Bäume um das Gewässer gefällt um die Lichtverhältnisse zu verbessern. Um das Gewässer herum wurden Totholzhaufen angelegt und Steinhaufen gebaut. Das Ufer wird regelmäßig gepflegt, damit es nicht mit Brombeere zuwuchert. Die neu angelegten Totholz- und Steinhaufen an den Tümpeln sind ein guter Unterschlupf und helfen Amphibien auch bei der Überwinterung. Foto: NABU Breisach-Westlicher Tuniberg/Marco C. Haupt. Zahlen, Daten, Fakten Maßnahmentyp Tümpel-Entschlammung, Uferpflege, Baumfällungen Ziellebensraum Amphibien-Tümpel Größe des Biotops 0,9 ha Umsetzungszeitpunkt Januar 2023 Kooperationspartner NABU Breisach-Westlicher Tuniberg, Landschaftserhaltungsverband, Die Flur & Feldwacht Ort Auf Nachfrage Rahmenbedingungen Als NABU-Ortsgruppe (NABU Breisach-Westlicher Tuniberg) in Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband und der Flur & Feldwacht. Kontakt Daniel Klein Sprecher der Ortsgruppe des NABU Breisach-Westlicher Tuniberg Hohweg 25 79206 Breisach Tel.: +49 766 897 709769 E-Mail.: info@NABU-breisach.de

Von |2024-02-01T11:43:30+01:001. Februar 2024|Steckbrief|0 Kommentare

Pressemitteilung: Grafschaft Bentheim: Brütender Wiesenvogel sorgt für Begeisterung bei Naturschützern

Pressemitteilung: Grafschaft Bentheim: Brütender Wiesenvogel sorgt für Begeisterung bei Naturschützern 19. Januar 2024 In der Vechte-Aue östlich von Emlichheim hat ein Kiebitzpaar erfolgreich an einem neu angelegten Tümpel gebrütet. Die auf der Roten Liste stehenden Wiesenvögel profitieren schon jetzt von der Naturschutzmaßnahme, die im Rahmen des BiotopVerbund-Projekts erst im März 2023 fertiggestellt worden ist. Wie die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim kürzlich mitteilte, hatten im April letzten Jahres die Kiebitze (Vanellus vanellus) bei dem neu angelegten Tümpel – auch Blänke genannt – mehrere Eier ausgebrütet und Jungtiere großgezogen. „Aus naturschutzfachlicher Sicht ist das ein großer Erfolg“, sagt Christian Kerperin, Projektleiter des Teilprojekts „BioGraf – Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal“ bei der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. „Wir sind natürlich begeistert, dass unsere Biotopverbundmaßnahmen so schnell positive Auswirkungen zeigen. Das ist eine sehr wichtige Bestätigung für unsere Arbeit.“ Kiebitzküken: Kiebitze brüten einmal im Jahr und legen bis zu vier Eier. Nach höchstens 29 Tagen schlüpfen die Küken, die Nestflüchter sind. Foto: Robert Tüllinghoff Geringer Aufwand, großer Erfolg „Kiebitze sind unter anderem für die Nahrungssuche auf offene, besonders feuchte Flächen mit niedrigem Bewuchs angewiesen. Daher siedeln die Vögel oft in direkter Nähe von Blänken, wie wir sie schaffen“, erklärt Cornelia Riechert, Mitarbeiterin bei dem BioGraf-Teilprojekt. „Unser Projekt zielt darauf ab, den Biotopverbund im Auenbereich von Vechte und Dinkel allgemein zu stärken. Davon profitieren sowohl Tier- als auch Pflanzenarten gleichermaßen. Der Kiebitz ist dabei nur eine von vielen Arten, für uns aber eine wichtige Zeigerart für die ökologische Qualität einer Fläche.“ Dabei waren die Arbeiten zum Anlegen der bis zu 1,4 Meter tiefen und 1250 Quadratmeter großen Blänke wie Ausbaggern, Abtransport des Erdreichs und Glätten des Ufers in nur wenigen Tagen abgeschlossen. Seitdem haben sich bereits standorttypische Pflanzen an der so geschaffenen und mit Wasser gefüllten Vertiefung angesiedelt. Blänke: Die neue Blänke liegt auf einer extensiv bewirtschafteten Fläche im Gebiet des seit 1989 bestehenden, kreiseigenen Feuchtwiesenprogramms, das traditionelle Wiesenvogelgebiete entwickeln und verbessern soll. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim Drastische Abnahme des Kiebitzbestands Der Kiebitz ist ein sogenannter Kulturfolger, der in Deutschland landwirtschaftliche Nutzflächen bevorzugt. Allerdings gehen deutschlandweit die Bestandszahlen des Wiesenbrüters sehr stark zurück; vor allem aufgrund von Lebensraumverlusten, deren Ursachen unter anderem in der voranschreitenden Flächenversiegelung und der Intensivierung der Landwirtschaft zu finden sind; gleichzeitig nimmt der Druck durch Beutegreifer wie den Rotfuchs zu. Nach Angaben des Dachverbands Deutscher Avifaunisten e. V. (DDA) nahm der Bestand des Kiebitzes in den letzten 24 Jahren um fast 90 Prozent ab. Junger Kiebitz: Etwa 35 Tage nach dem Schlüpfen sind Kiebitze flügge, also flugfähig. Den Jungvögeln fehlt aber noch das metallisch grünlich glänzende Gefieder. Foto: Robert Tüllinghoff Vogelzahlen gehen ohne Biotopverbünde weiter zurück Umso erfreulicher ist, dass neben dem brütenden Kiebitzpaar im weiteren Verlauf des letzten Jahres auch eine Gruppe von Kiebitzen bei der Nahrungssuche beobachtet werden konnte. „Zusätzlich beobachteten wir auch vom Aussterben bedrohte Bekassinen“, führt Kerperin, weiter aus. „Sowohl bei dieser Art wie bei den Kiebitzen sind wir mit [...]

Von |2024-01-19T14:19:52+01:0019. Januar 2024|Allgemein|0 Kommentare

Pflanzaktionstag an den InselBiotopen

Pflanzaktionstag an den InselBiotopen 05. Januar 2024 Am 24.11.2023 drehte es sich im InselBiotope-Projekt wieder einmal um Obstbäume. Gleich drei kleine Pflanzaktionen an einem Tag: auf dem Grundstück der Kita „Zwergenland“ und im Schulgarten der Grundschule in Wiek sowie am Dorfteich unmittelbar neben der integrativen Musikkindertagesstätte in Samtens. Gemeinsam mit den Kindergarten- und Schulkindern wurden insgesamt neun junge Obstbäume gepflanzt.   Wertschätzung von Kindesbeinen an Um sich für unsere Natur einzusetzen, muss man zuerst wertschätzen können, was sie uns bietet. Dass das nicht selbstverständlich für viele Menschen ist, sieht man leider beispielsweise, wenn bei der Umsetzung von Maßnahmen an den InselBiotope-Teichen immer wieder erhebliche Müllansammlungen zum Vorschein kommen. Daher ist es umso wichtiger, schon bei den Kleinsten anzufangen, Verständnis und Liebe für die Natur zu fördern. An unserem Aktionstag hat sich wieder einmal gezeigt, wie gern die Kinder bereit sind, die Natur kennenzulernen und mit wie viel Neugier sie dabei selbst die Regenwürmer, die beim Graben der Pflanzlöcher zum Vorschein kamen, in Augenschein genommen haben. Natürlich haben sie es sich nicht nehmen lassen, selbst beim Graben und Verfüllen der Löcher anzupacken und ihre neuen Bäumchen zu gießen. Abbildung 1: Die Kinder der Kita "Zwergenland" in Wiek bestaunen den kleinen Regenwurm, den Florian Wolf (Inh. Baumschule Rügen) im Pflanzloch gefunden hat (Bild links, Foto: LPV Rügen e.V.) und lernen, wie wichtig das Gießen der Bäume nach dem Pflanzen ist (Bild rechts, Foto: LPV Rügen e.V.).   Frisches Obst direkt vor der Tür Dass Obst nicht immer einen langen Weg quer über den Kontinent hinter sich haben muss, um uns einen gesunden Genuss zu bieten, wird einem spätestens dann bewusst, wenn man den Luxus eines eigenen Gartens hat oder zumindest öffentliche Grünanlagen mit Obstgehölzen in seiner Nachbarschaft findet. Oder eben wie in unserem Fall nun direkt vor den Türen der Kitas und der Schule. Denn was schmeckt besser, als ein Apfel frisch vom Baum oder Johannisbeeren direkt vom Strauch? Und das Ganze sogar kostenlos. Klar, die Pflanzung von Obstgehölzen kostet prinzipiell erst einmal etwas Geld und natürlich brauchen die Pflanzen gerade in den ersten Jahren auch etwas Pflege, doch danken sie uns das dann über Jahre und Jahrzehnte hinweg mit reichen Erträgen. Auch die frisch gepflanzten Obstbäumchen an den Kitas und der Schule werden im nächsten Jahr schon die ersten Früchte zur Ernte bereithalten. Abbildung 2: Pflanzung im Schulgarten der Grundschule Wiek neben dem teilweise bereits renaturierten Dorfteich: Kita-Leiterin Carina Lipp (links), Inhaber der Baumschule Rügen Florian Wolf (Mitte) und Schulleiterin Anita Trillhaase-Rader (rechts) zusammen mit Schülerinnen der zweiten und dritten Klasse (Foto: LPV Rügen e.V.).   Nachhaltige Eindrücke Wenn die Kinder dann den ersten eigenen Apfel der selbst gepflanzten Bäume genießen können, zeigt sich, wie viel Mehrwert es bringt, etwas zu pflanzen und zu pflegen. Und ganz nebenbei lässt sich mit so einer kleinen Streuobstwiese noch so viel mehr entdecken. Beispielsweise wenn im Frühjahr die wunderschönen Blüten erscheinen und Insekten sich fleißig an die Arbeit machen, [...]

Von |2024-01-05T08:36:09+01:005. Januar 2024|Allgemein|0 Kommentare

Neuanlage und Optimierung von Gewässern in der Vechteaue

Neuanlage und Optimierung von Gewässern in der Vechteaue 08. Dezember 2023 Bereits im Frühjahr dieses Jahres fanden mehrere Gewässermaßnahmen auf Grünlandflächen in der Vechteaue in Engden, Lage und am Lamberg in Emlichheim statt. In den letzten Wochen folgte nun die Anlage und Optimierung weiterer Kleingewässer und Blänken in Engden und Neerlage sowie in der Denne in Emlichheim. Den Biotopverbund in der Vechteaue verbessern Früher konnte die Vechte natürlich fließen. Hochwasser überflutete häufig die ganze Aue und Lebensräume wie Blänken oder Kleingewässer entwickelten sich ständig dynamisch – neue Gewässer entstanden, alte Gewässer veränderten sich. Heute ist die Vechte jedoch so ausgebaut, dass Überschwemmungen nur noch selten vorkommen. In Folge dessen wird die Vechteaue auch nicht länger durch natürliche Kräfte gestaltet und Tiere und Pflanzen, die auf sich verändernde Biotope angewiesen sind, verlieren ihren Lebensraum. Abbildung 1. Blänken sind temporär wasserführende flache Mulden. Wiesenvögel finden in den feuchten Uferbereichen Nahrung wie Würmer, Schnecken oder Insektenlarven. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Mit den Gewässermaßnahmen in der Vechteaue möchte die Naturschutzstiftung die einst natürlichen Vorgänge in der Vechteaue nun durch die naturnahe Anlage und Optimierung von Blänken und Kleingewässern nachempfinden. Auf diese Weise kann ein wichtiger Beitrag zum Biotopverbund entlang der Vechte geleistet werden, da durch die Anlage von Gewässern neue Lebensräume entstehen, die von Tieren wie Vögeln, Amphibien oder Insekten, aber auch von Pflanzen als „Trittsteine“ genutzt werden können, um sich in der Vechteaue auszubreiten. Die Pflege bereits vorhandener Gewässer spielt in diesem Zusammenhang eine ebenso wichtige Rolle, denn wächst ein Gewässer zu oder verschlammt, kann es seine Aufgabe als Lebens,- Nahrungs- oder Fortpflanzungsraum für gewässergebundene Arten nicht mehr ausreichend erfüllen. Bagger schaffen neue Lebensräume Die Gewässerbauarbeiten wurden im März sowie von Ende September bis Mitte Oktober 2023 durchgeführt. Insgesamt entstanden hierbei acht neue Blänken und vier neue Kleingewässer. Außerdem wurden vier vorhandene Blänken und zwei Kleingewässer revitalisiert. Sowohl für die Revitalisierung als auch für die Herstellung der Gewässer kamen Bagger und Dumper zum Einsatz. Bild 2: Nach der Räumung kann diese kleine Blänke in Engden wieder von Wiesenvögeln und Insekten genutzt werden. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim.   Die zugewachsenen Gewässer wurden mithilfe des Baggers von Gehölzen freigestellt und entschlammt, indem die vorhandene Vegetation mitsamt einer ca. 20 cm dicken Schlammschicht am Gewässerboden und -ufer abgetragen wurde. Für die Herstellung der 1.250 - 2.000 m² großen Blänken wurden jeweils ca. 800 - 1.200 m³ Boden so ausgehoben, dass flache Mulden mit einer maximalen Tiefe von 1,4 m und flach auslaufenden Uferböschungen entstanden. Die neuen Kleingewässer wurden indes mit Flächengrößen von 300 - 400 m² sowie einer maximalen Tiefe von 2,5 m und variierenden Uferböschungen angelegt. Nach Abschluss der Bauarbeiten wurden die Gewässersaum-bereiche mit Regio-Saatgut eingesät, um die Begrünung der Flächen, die im Überschwemmungsgebiet der Vechte liegen, vor dem Winter sicherzustellen und so die Gefahr von Erosion zu verhindern. Bild 3: Drei Graureiher und zwei Kiebitze haben den im Frühjahr neugeschaffenen Lebensraum am Lamberg in Emlichheim bereits entdeckt.  Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Die Anlage [...]

Von |2023-12-08T08:11:29+01:008. Dezember 2023|Allgemein|0 Kommentare

Pressemitteilung: Stark gefährdete „Feuerkröte“ in Schwarbe nach Renaturierung nachgewiesen

Pressemitteilung: Stark gefährdete "Feuerkröte" in Schwarbe nach Renaturierung nachgewiesen 04. Dezember 2023 In dem kleinen Ortsteil der Ostseegemeinde Altenkirchen, im nördlichsten Teil der Rügener Insel, entdeckte ein Biologe die streng geschützte Rotbauchunke. Der Nachweis gelang an einem Teich, dessen naturnahe Umgestaltung im Rahmen des BiotopVerbund-Projekts im Frühjahr dieses Jahres durchgeführt wurde und auch noch nicht abgeschlossen ist. Im Zuge einer Artenerfassung fand der beauftragte Biologe neben verschiedener Froscharten, einer Kröten- und einer seltenen Molchart auch die Rotbauchunke (Bombina bombina). Außerdem konnten zwei weitere Rotbauchunken durch ihr markantes Rufen – einer Wiederholung langgezogener tiefer „Huuhs“ – ausgemacht werden. Rotbauchunke auftauchend (links) und in ihrem bevorzugtem lebensraum (rechts). Mit einer maximalen Größe von nicht mehr als fünf Zentimetern, ist die sonst unscheinbare Rotbauchunke (Bombina bombina) schnell zu übersehen. Fotos: Ingolf König/Heinz Sielmann Stiftung „Erst Ende 2021 wurde der Teich entschlammt und Anfang 2023 schritt die naturnahe Gestaltung mit gezielten Rodungsarbeiten weiter voran. Dass sich schon jetzt Rotbauchunken auf der Fläche einfinden, ist ein großartiger Erfolg für den Naturschutz“, sagt Dr. Johannes Heinze, Leiter des BiotopVerbund-Projekts bei der Heinz Sielmann Stiftung. „Dabei steht dieser kleine Froschlurch stellvertretend für zahlreiche andere Arten, deren Überleben ebenfalls eng verknüpft mit dem Vorhandensein und der Erreichbarkeit von ökologisch intakten Kleingewässer ist.“ Nutzen nicht nur für Amphibien Vreni Zimmermann, Projektmanagerin des InselBiotope-Teilprojektes beim Landschaftspflegeverband Rügen e. V., erklärt: „Solche Funde seltener und gefährdeter Arten belegen, wie wirksam unsere ökologischen Maßnahmen sind. Und wir hoffen, mit diesen Erfolgen weitere Gemeinden zu ermutigen, sich ebenfalls an unserem Projekt für die Renaturierung von Kleingewässern auf Rügen zu beteiligen.“ Die bereits umgesetzten und noch ausstehenden Maßnahmen wie das Anlegen von Blüh- und Streuobstwiesen und einem Gehölzsaum am Schwarbener Teich sollen das über die Zeit verlandete Gewässer wieder zu einem langfristigen wichtigen Bestandteil des Biotopverbunds auf Rügen machen. Luftaufahme des Dorfteiche in Schwarbe auf Rügen, vor (links) und nach dem Ausbaggern (rechts). Fotos: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Hintergründe Die Rotbauchunke (Bombina bombina) ist ein Froschlurch mit einer Körperlänge von maximal 50 Millimetern. Ihren Namen, aber auch die Bezeichnung „Feuer(-bauch)kröte“, trägt die ansonsten grau-schwarzgefärbte und weiß gepunktete Amphibienart aufgrund ihrer auffallend orange-rot gemusterten Bauchseite. Zudem weisen ihre Augen die für Unken charakteristischen herz- /dreiecksförmigen Pupillen auf. Die Rotbauchunke lebt in besonnten Flachgewässern in Niederungen mit dichtem Wasserpflanzenbewuchs. Auch in Flachwasserbereichen von Seen, verlandenden Kiesgruben und Wiesengräben kommt sie vor. An Land versteckt sich die Art zum Beispiel unter Wurzeln, Totholz und Steinen oder nutzt die Bauten von Kleinsäugern. Sowohl die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) der Europäischen Union als auch das Bundesnaturschutzgesetz stellen die Rotbauchunke unter strengen Schutz. Aus diesem Grund dürfen die Tiere weder gefangen noch verletzt oder getötet werden. Es ist auch verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensräume zu stören. Mecklenburg-Vorpommern stellt einen Verbreitungsschwerpunkt dieser Art dar. Aus diesem Grund trägt das Bundesland eine besondere Verantwortung bei den Bemühungen den Bestand der Rotbauchunke zu erhalten.

Von |2024-01-19T14:20:54+01:005. Dezember 2023|Allgemein|0 Kommentare

BiotopVerbund-Workshop in Nordhorn

BiotopVerbund-Workshop in Nordhorn zum Thema "Biotopverbund in der Grafschaft Bentheim" 30. November 2023 Zu dieser Veranstaltung hatte das BiotopVerbund-Projekt am 29.11.2023 lokale Akteure in den Schulungsraum der Zooschule des Tierparks Nordhorn eingeladen. Neben Vertreterinnen und Vertretern der Abteilung Umwelt der Grafschafter Kreisverwaltung und der Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim waren auch der Vechte-Verband, die ökologische Station „Grafschaft Betheim / Emsland-Süd“, die Stadt Nordhorn und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz vertreten.   Zu Beginn der Veranstaltung wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer grundlegend über die Idee des Projektes und dessen Ziele informiert. Anschließend stellten die Teilprojekte InselBiotope (Kleingewässer als Trittsteine im Biotopverbund auf der Insel Rügen), MehrWert (Biotopverbund im Freisinger Ampertal) sowie BioGraf (Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal) ihre Arbeit aus dem Jahr 2023 vor. Aufbauend auf den Schilderungen und Ergebnissen des BioGraf-Projektes wurde eine Diskussionsrunde eröffnet. In dieser wurde erörtert inwieweit die Arbeit des Projektes über die Laufzeit des BiotopVerbund-Projektes hinaus fortgesetzt und darüber hinaus in den Landkreis Grafschaft Bentheim weitergetragen werden kann. Hierbei wurden bestehende Herausforderungen identifiziert aber auch Potenziale zur Beteiligung von Kommunen aufgezeigt.

Von |2023-12-04T16:12:28+01:004. Dezember 2023|Allgemein|0 Kommentare

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Patzig

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent Mönchsoll Patzig nach Umsetzung der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Historie Das Mönchsoll befindet sich am Rande der Rügener Gemeinde Patzig und liegt an einer beliebten Spazier- und Wanderroute in Richtung der nahegelegenen Hügelgräber. Die große Wiese auf der anderen Seite der Straße wird als Bolzplatz genutzt, direkt dahinter liegt die DRK Förderschule. Wie wenig Wertschätzung dem Gewässer bislang entgegen gebracht wurde, sieht man an den vielen Müllablagerungen am Ufer und im Wasser. Problemdarstellung Auch wenn das Gewässer selbst in einem recht guten Zustand ist, so sah es im Umfeld ganz anders aus. Die alten Kopfweiden am Ufer wurden schon seit Jahrzehnten nicht mehr gepflegt, was nicht nur im Hinblick auf Schattenwurf und Laubeintrag ins Gewässer ein Problem darstellte, sondern auch die alten Bäume selbst gefährdete. Denn unter der zunehmenden Last der Kronen drohten die „Köpfe“ der Weiden auseinander zu brechen, zum Teil war das sogar bereits passiert. Was dazu führen kann, dass der gesamte Baum auseinanderbricht und schlussendlich droht, verloren zu gehen. Dabei handelt es sich bei den höhlenreichen Altbäumen um äußerst wertvolle Habitatelemente. Denn in den Höhlungen im Stamm bieten sich Nist- und Schlafplätze für verschiedene Vogelarten und Fledermäuse und im alten Holz finden zahlreiche Insekten Nahrung und Lebensraum. Die Grünflächen auf der anderen Straßenseite waren ebenfalls in keinem guten Zustand. In der Gehölzfläche an der Straße waren viele der heimischen Zitter-Pappeln bereits abgestorben oder zumindest durch eine unbekannte Krankheit stark geschwächt. Die angrenzende Wiesenfläche drohte von Brombeere völlig überwuchert zu werden, weshalb diese mit intensiver Pflege in Schach gehalten werden musste. Mönchsoll Patzig vor Beginn der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Beschreibung der Maßnahme Um das Biotop wieder in einen Lebensraum und einen wertvollen Trittstein im Biotopverbund auf der Insel Rügen zu verwandeln und zugleich die Wertschätzung der Anwohner:innen und Besucher:innen für dieses Stück Natur vor der eigenen Haustür wiederherzustellen, wurden in mehreren Schritten Maßnahmen umgesetzt. Den Grundstein legten Rodungs- und Gehölzpflegearbeiten im Februar 2022, bei welchen nichtheimische und kranke Gehölze entfernt wurden.  Dabei handelte es sich um Fichten sowie die kranken Zitter-Pappeln, welche stark geschädigt und zum Teil bereits abgängig waren. Die stark wuchernden Brombeeren wurden entfernt, sodass Platz für eine Streuobstwiese gewonnen wurde. Die alten Kopfweiden entlang der Ufer erhielten einen fachgerechten Schnitt und wurden wieder „auf Kopf gesetzt“, um ein weiteres Auseinanderbrechen durch zu große Lasten zu verhindern. Durch die Arbeiten wurden Laubeinträge und Schattenwurf auf das Gewässer reduziert. Im Oktober und November 2022 erfolgten dann die weiteren Maßnahmen zur naturnahen Umfeldgestaltung. Zur gezielten Besucherlenkung wurden Wege aus Schotterrasen angelegt, die es den Menschen ermöglicht, abseits der Straße zum Mönchsoll zu gelangen. Es wurden rund 1.265 m² Blühwiese (mit Oberbodenaustausch und Ansaat mit zertifiziertem Regio-Saatgut) und auf ca. 390 m² Pflanzungen aus u.a. Wild-Apfel und -Birne, Weißdorn, Hasel, Schlehe, Wild-Rosen und Johannisbeeren angelegt. Teil der Pflanzungen waren auch Alleebäume (Winter-Linden und Silber-Weiden in Kopfform) an der Straße als Ersatzpflanzungen für die im Februar gerodeten Bäume. Schüler:innen schmücken während der [...]

Von |2023-11-23T09:06:21+01:0023. November 2023|Steckbrief|0 Kommentare

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent

Renaturierung und Umfeldgestaltung Dorfteich Trent Dorfteich Trent nach Umsetzung der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Historie Der Dorfteich Trent befindet sich im Zentrum der Rügener Gemeinde Trent und war schon immer ein Treffpunkt für die Menschen im Dorf. Auf der Wiese im Norden des Teiches finden immer wieder kleine Veranstaltungen der Dorfgemeinde statt, wie etwa Pflanzentauschbörsen oder Kuchenbasare. Früher spielten die Kinder noch am Wasser und holten „Entenflott“ (Wasserlinsen) vom Teich, um damit Zuhause die Gänse zu füttern. Aufgrund der Löschteichnutzung wurde ein umlaufender Zaun errichtet, sodass das Gewässer nicht mehr zugänglich war und mit wachsender Sukzession am Ufer auch bald nicht mehr sichtbar. Problemdarstellung Auch wenn kaum zu sehen, so war der Teich doch deutlich zu riechen. Durch eine langjährige Geflügelhaltung am Teich und einen stark überalterten Baumbestand aus nichtheimischen Hybrid-Pappeln und kranken Eschen (Eschentriebsterben), wurden über viele Jahre enorm viele Nährstoffe in den Teich eingebracht. Der Baumbestand an der Südseite sorgte zudem für eine starke Beschattung. Unter diesen Bedingungen bildete sich am Grund des Gewässers eine stellenweise mehr als einen Meter mächtige Schlammschicht, die durch starke Fäulnisprozesse nicht nur für den unangenehmen Geruch sorgte, sondern auch den Sauerstoff im Teich aufzehrte und lebensfeindliche Bedingungen für Flora und Fauna schuf. Im Umfeld sah es kaum besser aus: straff in Form geschnittene Heckenelemente und penibel gemähter Rasen boten nur wenig Lebensraumqualität oder Nahrungsquellen für heimische Tierarten. Dorfteich Trent vor Beginn der Maßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Rügen e.V. Beschreibung der Maßnahme Um das Biotop wieder in einen Lebensraum und einen wertvollen Trittstein im Biotopverbund auf der Insel Rügen zu verwandeln und zugleich dieses Stück Natur vor der eigenen Haustür wieder für die Anwohner:innen und Besucher:innen sichtbar zu machen, wurden in mehreren Schritten Maßnahmen umgesetzt. Den Grundstein legten Rodungs- und Gehölzpflegearbeiten im Februar 2022, bei welchen nichtheimische und kranke Gehölze entfernt wurden.  Dabei handelte es sich um Hybrid-Pappeln, Fichten und Lebensbäume sowie vom Eschentriebsterben stark geschädigte und abgängige Eschen. Auch die überalterten und in strenge Form geschnittenen Hecken wurden entfernt. Die alten Kopfweiden erhielten einen fachgerechten Schnitt und wurden wieder „auf Kopf gesetzt“, um ein weiteres Auseinanderbrechen durch zu große Lasten zu verhindern. Durch die Arbeiten wurden Laubeinträge und Schattenwurf auf das Gewässer reduziert und zugleich Platz für Pflanzungen aus heimischen Straucharten mit hohem ökologischem Wert geschaffen. Seit August 2021 wird der Teich mit dem DRAUSY-System (Kompressor mit patentiertem Systemschlauch) belüftet, was bis Juli 2023 bereits nachweislich zur Reduktion der Schlammschicht am Grund des Gewässers und zur Verbesserung der Wasserqualität führte. Es handelt sich um ein Pilotprojekt zum Erproben der Wirksamkeit der Maßnahme, weshalb jährliche Untersuchungen der Schlammschicht und des Wasserkörpers durchgeführt wurden. Da bei der Untersuchung im Juli 2023 noch immer sehr hohe Phosphor-Werte festgestellt wurden, wird im Winter 2023 eine Nährstofffällung durchgeführt, die den überschüssigen Phosphor bindet und somit das Wachstum von Algen und Wasserlinsen künftig verringert. Durch die bessere Besonnung des Grundes werden sich die Wachstumsbedingungen für submerse Makrophyten, also die dringend benötigten, Sauerstoff produzierenden Unterwasserpflanzen, verbessern, wodurch sich der Teich [...]

Von |2023-11-23T08:57:09+01:0023. November 2023|Steckbrief|0 Kommentare
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