InselBiotope – Kleingewässer als Trittsteine im Biotopverbund auf der Insel Rügen

For privacy reasons YouTube needs your permission to be loaded. For more details, please see our Datenschutzerklärung.
I Accept

Die Insel Rügen: Bekannt für die beliebten Erholungsorte und Seebäder, alte Alleenstraßen, die weißen Kreidefelsen, den weiten Blick über das Meer vom Hochuferweg und lange Sandstrände. Und zugleich Heimat für viele bedrohte Arten wie Seeadler, Springfrosch und Rotbauchunke, welche in einigen Teilen der Insel noch recht ungestört leben können.

Lebensräume gehen verloren

Doch abseits der Naturschutzgebiete, der Tourismus-Hochburgen und Strände findet sich eine weitläufige und ausgeräumte Ackerlandschaft, die in den vergangenen Jahrzehnten stark an Strukturen und Lebensräumen verloren hat. Allein der Anteil an Kleingewässern hat sich seit 1900 um fast ein Drittel verringert¹. Weit über 1.500 Gewässer, die schlichtweg verschwunden sind – verlandet, umgepflügt, trockengelegt oder überbaut. Dabei bieten gerade diese Kleinstrukturen den hier lebenden Tier- und Pflanzenarten wichtige Lebensräume und die Möglichkeit, sich über weite Strecken auszubreiten und auszutauschen.

Luftbild Gingst 1953Luftbild Gingst 2020

Gingst auf Rügen im Jahr 1953 (links) und 2020 (rechts)

Verlust an Kleingewässern hat ernste Konsequenzen

Welche Konsequenzen dieser Verlust an Kleingewässern mit sich führt, wird deutlich, wenn man den Bestand der streng geschützten Rotbauchunken (Bombina bombina) über die letzten Jahrzehnte betrachtet. Mecklenburg-Vorpommern hat für diese Art eine besondere Verantwortung, da hier deutschlandweit die größten Populationen vorkommen. Jedoch ist sie von dem Schwund ihrer Lebensräume akut bedroht und aufgrund immenser Bestandsrückgänge in der Roten Liste Mecklenburg-Vorpommerns als stark gefährdet geführt.

Belastbare Untersuchungen gab es vor allem im angrenzenden Brandenburg, wo sich zwischen 1970 und 1990 die von Rotbauchunken besiedelte Fläche um ein Drittel reduzierte². Die Rotbauchunke steht hier stellvertretend für zahlreiche andere Arten, die für ihren Fortbestand auf Kleingewässer angewiesen sind.

Zauneidechse

Zauneidechse

Rotbauchunke

Rotbauchunke

Ackerhummel auf Flockenblume

Ackerhummel auf Flockenblume

Teichfrosch

Teichfrosch

Mohnblumen

Mohnblumen

Weißling auf Lavendel

Weißling auf Lavendel

Vreni Zimmermann

Kontakt:
Landschaftspflegeverband Rügen e. V.
Vreni Zimmermann
Telefon: 03838 404512
E-Mail: vreni.zimmermann@lpv-ruegen.de

Ein Projekt von

Heinz Sielmann Stiftung
Grafschaft Bentheim
Landschaftspflegeverband Freising e.V.

Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Das Teilprojekt InselBiotope wird zudem gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern und durch die OSTSEESTIFTUNG.

leben.natur.vielfalt
Logo der Ostseestiftung

Quellen

1 Eigene Ermittlung anhand von Topographischen Karten (1900, 1980, 1995, aktuell) und Luftbildern (1953 und aktuell)
2 Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie: Artensteckbrief der FFH-Arten – Rotbauchunke

Newsletter

Das Projekt „Landschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund“ entwickelt sich kontinuierlich weiter. Bleiben Sie auf dem Laufenden: Über unseren Newsletter haben Sie immer Zugriff auf die aktuellsten Informationen.

Vielen Dank für Ihre Nachricht! Wir werden uns in Kürze bei Ihnen melden.
Es gab einen Fehler beim Versenden Ihrer Nachricht. Bitte versuchen Sie es später nochmal.

Kooperation gewünscht

Sie als Naturschutzorganisation / Verein oder Verband können hierzu gerne Kontakt mit uns aufnehmen.