Erwerb einer Grünlandfläche
Erwerb einer Grünlandfläche für den Biotopverbund in Lage an der Dinkel 17. Mai 2023 Nachdem die direkt an die Dinkel angrenzende, ca. 2,9 ha große Grünlandfläche im Juli 2022 durch die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim erworben wurde, erfolgten in diesem Frühjahr nun die ersten Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung. Durch die langfristige Sicherung und Extensivierung der Fläche sollen die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere wie Wiesenvögel, Amphibien und Insekten in der Dinkelaue verbessert und die Fläche zu einem Trittstein für den Biotopverbund werden. Die Vorgeschichte Im Juli 2022 erwarb die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim eine Grünlandfläche in Lage nahe der niederländischen Grenze. Realisiert wurde der Kauf über das Projekt „BioGraf – Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal“, welches mit Mitteln des Bundesamts für Naturschutz und des Landes Niedersachsen finanziert wird. Ziel des Projekts ist es, Areale der Vechte- und Dinkelaue wieder naturnäher zu gestalten und für den Biotopverbund aufzuwerten. Die Sicherung und Extensivierung von Flächen im Überschwemmungsbereich der beiden Flüsse stellen einen Baustein in der Realisierung des Projekts dar. Die Dinkel und ihre Aue wurden in der Vergangenheit durch Begradigungs- und Befestigungsmaßnahmen stark verändert. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Was die Fläche auszeichnet Bei der neuerworbenen Stiftungsfläche handelt es sich um eine bislang intensiv genutzte Grünlandfläche. Die Fläche wird von der Dinkel und schmalen Entwässerungsgräben begrenzt. Das Dinkelufer ist im nördlichen Teil der Fläche mit einigen Gehölzen bestanden, der übrige Böschungsbereich sowie die Fläche als solche sind bislang eher strukturarm. Mit einer Flächengröße von ca. 2,9 ha ist die Fläche vergleichsweise groß für eine Naturschutzfläche in der intensiv genutzten Kulturlandschaft. Ein weiteres besonderes Merkmal der Fläche ist die direkte Lage an der Dinkel. Die meisten Flächen entlang der Dinkel werden intensiv bis an den Fluss heran bewirtschaftet ohne einen Pufferbereich in Form von Wirtschaftswegen oder Gewässerrandstreifen. Eine naturnahe Entwicklung des Uferbereichs ist daher kaum möglich. Die Sicherung der Fläche durch die Stiftung und die damit einhergehende Einstellung der intensiven Bewirtschaftung birgt demensprechend ein großes Potenzial für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen und kann endscheidend zur Verbesserung des Biotopverbunds im Dinkeltal beitragen. Gewässerrandstreifen dienen als Pufferzone zwischen Fluss und landwirtschaftlicher Nutzfläche und stellen zugleich einen Wanderkorridor für gewässergebundene Tier- und Pflanzenarten dar. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim. Maßnahmen zur Extensivierung Um die bislang intensiv genutzte Fläche in extensives Grünland umzuwandeln, soll einerseits die Bewirtschaftung entsprechend angepasst werden und andererseits die Umsetzung gezielter Naturschutzmaßnahmen erfolgen. Nach dem Erwerb der Fläche wurde daher ein neuer Pachtvertrag mit dem bisherigen Pächter der Fläche abgeschlossen. Die im neuen Pachtvertrag festgelegten Bedingungen sehen z.B. eine naturverträgliche Mahd bzw. Beweidung der Fläche vor, um die Lebensbedingungen für Wiesenbrüter und Insekten zu verbessern. Die mit der Extensivierung einhergehende starke Einschränkung der Düngung sowie der Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wirkt sich aus naturschutzfachlicher Sicht positiv sowohl auf das Gewässer und die Uferbereiche als auch auf die Fläche an sich aus und bietet mesophilen Pflanzenarten, die nur bei geringeren Nährstoffkonzentrationen im Boden vorkommen, zukünftig eine Chance, [...]