Workshop zum Thema „Biotopverbund im Freisinger Ampertal“

06. Dezember 2022

Um den Zwischenstand der Maßnahmenumsetzungen zum Biotopverbund im Projektgebiet Thonstetten zu besprechen und die Frage „Wie wird der Biotopverbund im gesamten Ampertal aufgebaut?“ zu erörtern trafen sich am 29.11.2022 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunalpolitik, verschiedener Verwaltungen, sowie von Stiftungen, Verbänden und weiteren Institutionen im Pallotti-Haus Freising.

Zu den Teilnehmenden des Workshops „Biotopverbund im Freisinger Ampertal“ zählten Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden Kranzberg und Allershausen sowie der Stadt Moosburg, der Verwaltung des Wasserwirtschaftsamtes München, sowie von Stiftungen (Bayerischer Naturschutzfonds, Heinz Sielmann Stiftung), Verbänden/Vereinen (Wasser- und Bodenverband Moosach, Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V., Landschaftspflegeverband Dachau e.V., Heideflächenverein Münchener Norden e.V., Landschaftspflegeverband Freising e.V.) und weiteren Institutionen (ILE – Integrierte Ländliche Entwicklung Kulturraum Ampertal, Ökomodellregion Kulturraum Ampertal, PAN – Planungsbüro für angewandten Naturschutz GmbH, Schober Gesellschaft für Landschaftsplanung mbH).

Im ersten Teil der Veranstaltung, am Vormittag, wurden die Teilnehmenden grundlegend über das Thema „Biotopverbund“ und das BiotopVerbund-Projekt informiert. Hierbei stellten die Projektbeteiligten vor allem Biotopmaßnahmen vor, welche bereits im Rahmen des BiotopVerbund-Projektes in den Modellregionen Rügen, Grafschaft Bentheim und Freising umgesetzt wurden.

Zusätzlich berichtete Frau Sandra Semmler vom Heideflächenverein Münchener Norde e.V. über Maßnahmen zur Renaturierung von Heideflächen und zur Entwicklung des Biotopverbundes im Münchener Norden. Anschließend stellte Matthias Maino vom Landschaftspflegeverband Freising e.V. Ergebnisse eines Projektes zum Schutz von Quellmooren vor und erörterte mit welchen Maßnahmen diese wieder zu Trittsteinen im Biotopverbund im Freisinger Ampertal werden können. Weiterhin stellte Matthias Maino die Gebietskulisse des Ampertals vor und skizzierte mögliche zukünftige gemeinsame Projekte zur Aufwertung des Biotopverbundes im Ampertal.

Vorträge aus den Modellregionen des BiotopVerbund-Projektes, aus der Münchener Schotterebene und dem Ampertal informierten die Teilnehmenden des Workshops über mögliche und einfach umzusetzende Biotopverbundmaßnahmen. Foto: Landschaftspflegeverband Freising e.V.

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Nach einer gemeinsamen Mittagspause stellte Frau Christine Simlacher vom PAN – Planungsbüro für angewandten Naturschutz best-practice Beispiele für Biotopmaßnahmen im Rahmen des BayernNetzNatur-Projektes vor. Hierbei wurden verschiedene Herangehensweisen zur Umsetzung von Biotopmaßnahmen aufgezeigt, wobei auch auf die örtlichen Voraussetzungen und allgemeinen Rahmenbedingungen eingegangen wurde.

Aspekte wie z.B. Umweltbildung, Vermarktungsstrategien und Beteiligung der Landwirtschaft wurden anschließend als potentielle akzeptanzsteigernde Maßnahmen für zukünftige Projekte im Ampertal diskutiert. Aufgrund der hohen Flächenpreise und der damit eingehenden geringen Flächenverfügbarkeit wurde des Weiteren die Rolle kommunaler Flächen bei der Weiterentwicklung des Biotopverbundes in der Gebietskulisse des Ampertals diskutiert.

Frau Christine Simlacher vom PAN – Planungsbüro für angewandten Naturschutz präsentierte den Teilnehmenden des Workshops am Nachmittag Ergebnisse von best-practice Beispiele aus dem BayernNetzNatur-Projekt. Foto: Landschaftspflegeverband Freising e.V.

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Bei der Diskussion wurde auch eine Umfrage, zu den größten Herausforderungen bei der Umsetzung von Biotopverbundmaßnahmen, ausgewertet. Hierbei stellte sich heraus, dass über alle Akteursgruppen hinweg „Finanzen“ in Bayern kein besonders großes Hindernis für die Umsetzung von Biotopmaßnahmen sind – vielmehr mangelt es in der Region an qualifiziertem Fachpersonal für die Bearbeitung der Projekte.

Gemeinsam mit allen Beteiligten wurden die Ergebnisse der Umfrage aus den verschiedenen Blickwinkeln der unterschiedlichen Akteursgruppen betrachtet und weiterhin die Herausforderungen für Biotopverbundmaßnahmen im Ampertal erörtert und potentielle Lösungen formuliert. Obwohl mancherorts im Ampertal die Rahmenbedingungen verbessert werden müssten, konnte insgesamt festgehalten werden, dass mit den Maßnahmen im Projektgebiet Thonstetten ein wichtiger „Startpunkt“ für die Weiterentwicklung des Biotopverbundes im Ampertal gesetzt wurde – und sich zukünftig mehr Kommunen, Institutionen und Initiativen bei Biotopverbund-Projekten beteiligen werden.