Aufhängung von Mehlschwalben Nisthilfen

Reste eines Schwalbennests an einer Brücke. Moderne Bauweisen von Brücken erschweren bzw. verhindern den Bau von Schwalbennestern. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim.

Historie

Im Sommer 2020 wurde folgende Beobachtung gemacht – am unteren Seitenteil einer neu errichteten Brücke über die Dinkel klebten die lehmigen Überreste eines Schwalbennestes. Das Nest selbst lag auf den Steinen darunter. Die Jungvögel schienen den Ausflug aus dem Nest geschafft zu haben, mit Sicherheit konnte dies aber nicht geklärt werden. Die Brücke war anscheinend zu glatt, um langfristig die Haftung des Nests zu gewährleisten.

Problemdarstellung

Mehlschwalben bauen ihre Lehmnester an den Außenwenden von verschiedenen Bauwerken. Dazu benötigen sie Strukturen wie Nischen, Mauervorsprünge oder Dachunterkanten. Die moderne Bauweise macht es den Kulturfolgern jedoch immer schwieriger, geeignete Niststandorte zu finden.

Flussbrücken können zwar geeignete Standorte für Brutkolonien der Mehlschwalbe sein, sie dürfen jedoch nicht zu glatt sein. Hier können künstliche Nisthilfen eine Alternative darstellen. Durch das Anbringen von Nisthilfen unter verschiedenen Brücken über die Vechte wird der Mehlschwalbe ein Brutplatz mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot angeboten.

Beschreibung der Maßnahme

In der Grafschaft Bentheim wurden zunächst drei Flussbrücken ausgewählt, die mit jeweils drei Doppelnisthilfen aus wetterbeständigem Holzbeton ausgestattet wurden. Eine gelegentliche Reinigung der Nester ist ausreichend; diese lässt sich am besten zusammen mit der gesetzlich vorgeschriebenen Brückenprüfung (einfache Prüfung alle drei Jahre) umsetzen, um an die ansonsten schwer zugänglichen Nester zu gelangen.

Bei der Auswahl der Brücken wurde darauf geachtet, dass die Brücke die richtige Höhe hat, keine Leitungen unter der Brücke durchführen, die sich Nesträuber als Laufwege zu nutzen machen könnten, und dass die Umgebung naturnah ist, so dass die Schwalben auch genug Futter finden können. Außerdem wurde das Einvernehmen mit dem Brückeneigentümer hergestellt. Weitere Brücken sollen folgen, um so zum Biotopverbund für die Mehlschwalben im Vechte- und Dinkeltal beizutragen.

Fertig angebrachte Nisthilfen für Mehlschwalben. Foto: Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim.

Zahlen, Daten, Fakten

Maßnahmentyp: Aufhängung von Mehlschwalben Nisthilfen
Ziellebensraum: Künstliche Nisthilfe
Größe des Biotops: punktuelle Maßnahme
Umsetzungszeitpunkt: Mai bis August 2022
Kooperationspartner: Gemeinde Ohne, Stadt Nordhorn
Kosten: ca. 30€ pro Nisthilfe, 150€ für die Anbringung
Ort: Ohne, Nordhorn und Engden, Landkreis Grafschaft Bentheim, Niedersachsen

Rahmenbedingungen

Der Flächenankauf sowie die Umwandlung und Extensivierung der ehemaligen Ackerfläche wurden durch die Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim umgesetzt. Die Aufstellung der Starennisthilfe erfolgte in Kooperation mit dem NABU Grafschaft Bentheim.

Die Maßnahme fand im Rahmen des Projekts „BioGraf – Biotopverbund im Grafschafter Vechte- und Dinkeltal“ statt, welches Teil des Biotopverbund-Projekts „Lanschaft + Menschen verbinden – Kommunen für den bundesweiten Biotopverbund ist und über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert wird.

Kontakt

Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim
Christian Kerperin (Dipl. Ing.)
Telefon: 05921 96-1622
E-Mail: christian.kerperin@grafschaft.de

Naturschutzstiftung Grafschaft Bentheim
Cornelia Riechert
Telefon: 05921-961620
E-Mail: cornelia.riechert@grafschaft.de